Menschenmüll c/o Iko Chmielewski, Schulstr. 10, 26316 Varel
Seniorenpass
Die Ausgestaltung des bisherigen Seniorenpasses geht an der eigentlichen Zielsetzung vorbei. Uns geht es in unseren Überlegungen weniger darum Geld in diesem Bereich einzusparen als vielmehr darum, es sinnvoller für diese Personengruppe einzusetzen.
Jahr für Jahr druckt die Stadt Varel rund 300.000 einzelne Gutscheine, die in Heften zusammengebunden werden und an die Senioren ausgegeben werden. Doch aus den statistischen Zahlen läßt sich ableiteten, dass die meisten Berechtigten in erster Linie an der Kaffeefahrt interessiert sind. Sieht man einmal von den Veranstaltungsgutscheinen ab werden nur 2 Prozent der Gutscheine eingelöst. Es stellt sich bei diesen ernüchternden Zahlen die Frage, ob die Stadt Varel weiter an dem bürokratischen Aufwand festhalten soll. Durch die Einführung von sogenannten Seniorentarifen (ähnlich den Jugendtarifen) könnten die Druckkosten von jährlich weit über 2.000,- Euro und der nicht unerhebliche Ausgabeaufwand (300 bis 400 Arbeitsstunden der Verwaltung) eingespart werden. Der Wegfall der Gutscheine würde durch ermäßigte Eintrittspreise beim Hallen- und Quellbad ect. unproblematisch ausgeglichen. Die Einführung von Seniorentarifen in den städtischen Einrichtungen würde den älteren Bürgern darüber hinaus den doch oft gescheuten Gang zum Sozialamt ersparen (Nur die Hälfte der Berechtigten holt den Ausweis überhaupt ab).
Die eingesparten Druckkosten und Arbeitsstunden könnten für die Betreuung und Beratung der älteren Menschen - wie es die FDP vorgeschlagen hat - eingesetzt werden. Die relativ hohe Inanspruchnahme der Veranstaltungsgutscheine (fast 30 % aller Berechtigten nehmen an der Kaffefahrt teil) zeigt die eigentliche Motivation, sich das Gutscheinheft zu besorgen. An diesem Punkt hätte man ansetzen können, um die Qualität des sogenannten "Seniorenpasses" zu verbessern.
Mit freundlichen Grüßen
Iko