MMW.
Iko Chmielewski, Schulstr. 10, 26316 VAREL
Stadt Varel
-Der Bürgermeister-
Varel Touristik
09.12.2008
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
die MMW hat sich in der Fraktion beraten und auf folgende Position verständigt:
Rund 1/3 der Gesamtübernachtungen finden außerhalb des touristischen Zentrums Dangast statt. Dies unterstreicht den Stellenwert des Stadtgebietes für den Tourismus und wirft die Frage auf, weshalb dieser Zweig komplett vernachlässigt werden soll, während man in Dangast einfach weitermacht.
Gleichwohl begreift die MMW die Situation, in der die Stadtmarketing die Touristik aufgibt und die SPD eine komplette Schließung fordert als Chance für einen konzeptionellen Neuanfang.
Eine „touristische Saisonvertretung" durch die Kurverwaltung Dangast hält die MMW aus zwei Gründen für nicht geeignet. Zum einen soll die Kurverwaltung zumindest lt. Entwicklungskonzept und Vorstellung der anderen Parteien selbst privatisiert werden und zum anderen hat der Stadttourismus ein anderes Publikum.
Es geht der MMW also nicht nur um die Prospektverteilung. Stadttourismus muss eigenständige Angebot kreieren und bewerben. D.h. sie muss auch Informationsblätter usw. erstellen. Diese Aufgabe erfordert zunächst einmal Managementqualitäten. Die zukünftige Stellenbeschreibung sollte deshalb folgende Schwerpunkte setzen:
1. Planung, Finanzierung und Organisation von touristischen Produkten und deren
Bewerbung (in enger Zusammenarbeit mit Vereinen, Vermietern, Institutionen,
Sponsoren usw.)
2. Organisation von zuverlässigen Öffnungszeiten der Tourismuszentrale
-Kooperation mit der Informationsstelle im Rathaus, so dass Beratungszeiten
(touristisches Fachwissen) und reine Betreuungszeiten (reine Prospektausgabe)
sich ergänzen und auch für Gäste lukrative Öffnungszeiten angeboten werden
können.
Hierfür muss der Eingangsbereich des Rathauses, ein 25-30 Stundenvertrag und ein Jahresetat von zunächst 5.000,- € von der Stadt getragen werden. Zusätzlich soll in selbständiger Tätigkeit
3. der Neuaufbau der Zimmervermittlung unter Einsatz der neuen Medien als
abrechenbare selbständige Dienstleistung betrieben werden.
Mit der Kombination zwischen öffentlicher Stelle und selbständiger Tätigkeit sollen Kosten reduziert und gleichzeitig eine verbesserte Dienstleistungsstruktur geschaffen werden, in dem die Vermarktung der Fremdenzimmer als kostenpflichtige Leistung etabliert wird. Ein Kunde wird nur für eine Dienstleistung bezahlen, die ihm auch einen Vorteil bringt und sie für gut befindet.
Diese Idee wurde bereits 2005 von uns für die Neuorientierung der Kurverwaltung Dangast vorgeschlagen und findet sich auch in Ansätzen des Entwicklungskonzeptes wieder.
Unser Vorschlag entspricht in seiner finanziellen Auswirkung dem Vorschlag 2 der Verwaltung. Um ggf. trotzdem kurzfristig im Bereich „Tourismus" auf das von der SPD angestrebte Einsparpotential zu kommen, schlägt die MMW vor, die Einnahmesituation der Kurverwaltung Dangast durch die gleiche Maßnahme zu verbessern. Der für die Vermieter kostenpflichtige Service wird bei einer Privatisierung ohnehin kommen - insofern kann es nicht schaden, diesen Teil schon jetzt konstruktiv anzugehen. Gleichzeitig lässt sich diese Änderung der Dienstleistungsstruktur einfacher einführen, wenn sie auf Varel bezogen flächendeckend ist.
Mit freundlichen Grüßen
Iko Chmielewski