Nachlese zur Nachlese   Juni 2012

Nur unserem Antrag auf öffentliche Behandlung ( siehe fehlende Transparenz ) ist es zu verdanken, dass wir Sie - vereehrter Leser - überhaupt darüber informieren können, dass der beschlossene Bebauungsplan nur Monate nach der u. gennannten Beschlussfassung, schon wieder geändert wurde. Leider hatte der Investor in seiner Übereile angeblich total vergessen, dass für ein deratig großes Bauprojekt auch einer ebenso große Sprenkleranlage (Feuerschutz) erforderlich ist. Tolle Planung - aber macht ja nichts, auf unsere Ratsmitglieder ist

doch verlass. Und so wird ohne große Diskussion eben der Bebauungsplan um 200 qm erweitert! 

16.10.2011

Der Bebauungsplan zur Schützenwiese wurde in Rekordzeit beschlossen. Der Fleiß der Volksvertreter (siehe Liste/unten) nötigt der MMW schon einige Bewunderung ab. Innerhalb von nur zehn Tagen nach Erhalt der Anregungen, Bedenken und Abwägungsvorschlägen der Verwaltung, benötigten sie nur 10 Tage, um das umfangreiche Material von 104 Seiten durch - und dann in einer nur ca. 2-stündigen Fachausschusssitzung am 27.09.2011 abzuarbeiten. Die zahlreichen Bedenken und Anregungen wurden ohne jegliche Diskussion über einzelne Punkte (mal von unseren Wortbeiträgen abgesehen) zurückzuweisen und die Vorschläge der Verwaltung kritiklos zum Beschluss erhoben. Diese Leistung ist schon beachtlich, zumal 1,5 Stunden der Sitzung benötigt wurden um die Anregungen, Bedenken und Abwägungsvorschläge der Verwaltung zumindest in den Grundzügen öffentlich vorzustellen. Alle Achtung! Da fühlen sich alle Bedenkenträger richtig ernst genommen. Dieser Beschluss wurde nun am 13.10.2011 in der letzten Ratssitzung - ohne weitere Aussprache - bestätigt.

Damit ist nun der Bebauungsplan rechtskräftig. Torpedo abgeschossen – und es gibt kein zurück mehr. Jetzt hoffen wir, dass die anderen Parteien recht behalten und die Bedenken von IHK, Wirtschaftsförderung, Gewerbeverein, Landkreis, Interessengemeinschaft Vareler Innenstadt usw. wirklich vollkommen unbegründet waren.

Dass die (auch nach dem Entwicklungskonzept) überdimensionierte Ausweisung von Einzelhandelsflächen auf der grünen Wiese nicht zu einem ruinösen Wettbewerb führt, an dessen Ende kein „Mehr“ an Wettbewerb und Angebot steht, sondern ein schleichender Niedergang der Innenstadt und ein dominanter Monopolist mit einer mittleren Angebotspalette. Ein Verdrängungswettbewerb dessen erstes Opfer hoffentlich nicht der einzige Lebensmittelmarkt und Frequenzbringer in der Innenstadt ist. (Unten fügen wir zu Vergleichszwecken den derzeitigen Bestand an Einzelhandelsflächen in der Innenstadt an).

Wir hoffen, dass die Neue Anbindung der Schützenwiese nicht zu einer drastischen Vergrößerung der Verkehrsprobleme führt und die Ängste der Anwohner Gegenstandslos waren.

Wir hoffen, dass die reduzierten Erlöse aus dem Verkauf der Schützenwiese, nach Abzug der Kosten für die neue Verkehrsanbindung usw. noch ausreichen, um ggf. eine neue Festwiese zu entwickeln.

Um es mit den Worten eines Ratskollegen zu sagen: „Schau´n wir mal“

Iko Chmielewski

Liste der sehr fleißigen Ratsvertreter, die nach sorgsamer Abwägung in Rekordzeit, den mutigen Schritt in die neue Zukunft – ohne wenn und aber – wagen und tragen.